ZUKUNFTSVISIONEN 2022
8. - 17. Juli

Auflage #16

Das Thema

Die Welt definiert sich durch die Existenz verschiedener Grenzen, deren Entwicklung und Zerfall. Im Kontakt zu mentalen, physischen und territorialen Barrieren entstehen Missverständnisse und Unsicherheiten, die durch Nähe und Kommunikation überwunden werden können. IM KONTAKT – IN TOUCH – W KONTAKCIE steht für das Uns, das Andere und das laute Schweigen dazwischen. Der moderne Leitsatz absoluter Vernetzung widerspricht dem Bedürfnis nach realer Verbindung. Was bedeutet es, einander nahe zu sein? Was hindert uns daran, im Kontakt zu stehen? Wo müssen Brücken gebaut, wo Mauern gesprengt werden? Wie fühlt es sich an, wenn der Kontakt abreißt? Wir bleiben in im Kontakt.

DIe Künstler*Innen

Maria Oblicka
children and fish have no voice
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Reiner Matysik
sexual creeping
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Karen Modrei
Umdichtungen
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Oscar Lebeck
Fundament
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Das Residenzprogramm
Die 8 Residenzen wurden mittels eines Auswahlverfahrens samt Jury vergeben. Die Künstler*innen verbrachten circa 2 Wochen im Vorfeld des Festivals in der Neissestadt, um zu recherchieren und zu produzieren.
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Alexandra & Jolanta
Plan B in More Steps
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Greta Magyar
in progress
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Patrycja Maslowska
Planet Ognosia - somatic LARP for collective storytelling
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Julia Huber
rooting
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Die Jury

Hector Solari
Julia Meyer-Brehm
Joanna Sokolowska
Paulina Olszewska
Maximilian Jähne

Der Festivalort

Auf der Jakobstraße war der Sitz der „Louis Cohn Strumpfwarenfabrik“, die sich mit der Herstellung von gestrickten Strümpfen, Socken und Sportstrümpfen befasste, die in alle Welt verschickt wurden. Diese bestand seit 1846, gegründet von Louis Cohn. Der Sohn, Leopold Cohn, trat in das Geschäft ein im Jahre 1857. 1896 wurde die Fabrik im Hinterhof der Jakobstraße 3 gebaut. Mehrere tausend Dutzend Paar Strümpfe und Socken verliessen in der Woche die Werksräume und Fabrikation der Louis Cohn Strumpfwarenfabrik AG. So kamen mehrere Millionen von Strümpfen zusammen die von Görlitz aus ihren Weg in den Großhandel gingen. Fritz und Ludwig Cohn, die Söhne von Leopold Cohn verantworteten später die Geschäftsführung. Ludwig Cohn, geb. 1875 starb 1938 in Buchenwald in Folge der Haftbedingungen. Im Dezember 1938 wurde der Besitz und die Fabrik der jüdischen Familie Cohn Zwangsverstaatlicht, die Parteibehörden setzten einen neuen Geschäftsführer ein. 1939 wurde in der Jakobstrasse 3 ein Judenhaus eingerichtet. In der Nachkriegszeit wurde das von Louis Cohn gegründete Unternehmen volkseigen und firmierte unter der Bezeichnung VEB Görlitzer Strumpfwarenfabrik, später unter der Bezeichnung VEB Kinderstrickwaren Ebersbach. Das Fabrikgebäude auf der Jakobstraße wurde bis zum Ende der DDR Zeit als Werk 2 des VEB Feuerlöschgerätewerkes genutzt. Ein Teil des Fabrikgebäudes im Hinterhof auf der Jakobstraße wurde vor wenigen Jahren abgerissen.

Text: Daniel Breutmann, goerlitz21 e.V. / Netzwerk Industriekultur Görlitz

Das Festival in Bildern